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Menstruations-Mythen und was dahinter steckt

Ist Menstruationsblut unhygienisch? Kann man während der Periode schwanger werden? Zahlreiche Mythen ranken sich um die Menstruation und können ganz schön verunsichern. Höchste Zeit, damit aufzuräumen. Welche Menstruations-Mythen stimmen wirklich, welche kannst du getrost vergessen? Und wie lassen sich Menstruations-Mythen erkennen? Hier gilt: Aufklärung ist Trumpf.

Mythen um die Periode: die grosse Unbekannte?

Mehr Lust auf Sex, auf Sport besser verzichten, Regelblut ist unhygienisch, der Mond bestimmt den Zyklus: Von diesen und anderen Menstruations-Mythen hast du womöglich schon einmal gehört. Was aber hat der Mond mit deiner Periode zu tun? Wenn du dir diese Frage stellst, solltest du genauer nachforschen, ob der Mythos stimmt.

In vielen Gesellschaften ist die Periode ein Tabu. Auch hierzulande scheuen sich viele, von ihren „Tagen“ zu sprechen. So entstehen Gerüchte, Mythen und Märchen, die mit der Wahrheit nicht viel zu tun haben. Einige basieren dagegen sehr wohl auf Fakten.

Menstruations-Mythen erklärt: Das steckt hinter den Gerüchten

Was ist wahr, was falsch? Hier erfährst du, welche Menstruations-Mythen stimmen und welche ins Reich der Märchen gehören.

Haben Menstruierende während der Periode mehr Lust auf Sex?

Das ist durchaus möglich. Während der Periode sind die Geschlechtsorgane stärker durchblutet und reagieren sensibler auf Berührungen. Gegen Sex während der Tage spricht übrigens entgegen einem weiteren gängigen Mythos nichts – im Gegenteil. Er kann entspannen und krampflösend wirken.

Können Menstruierende ihren Zyklus synchronisieren?

Immer wieder lässt sich beobachten, dass Menschen, die zusammenleben oder sich sehr häufig sehen, gleichzeitig ihre Periode bekommen. Dahinter stecken Pheromone, körpereigene Duftstoffe, die Einfluss auf den Zyklus nehmen. Dieser gleicht sich mit der Zeit immer mehr an, sodass z. B. Familienmitglieder häufig gleichzeitig menstruieren.

Kann man während der Periode schwanger werden?

Es ist zwar unwahrscheinlich, jedoch möglich: Vor allem bei einem unregelmässigen Zyklus kann es durchaus während der Periode zu einer Schwangerschaft kommen. Abhängig ist das prinzipiell vom Zeitpunkt des Geschlechtsverkehrs und von der Überlebensdauer der Spermien: Sie können bis zu fünf Tagen im Gebärmutterhalsschleim überleben. Setzt der Eisprung kurz vor oder nach der Periode ein, überschneiden sich Menstruation und die fruchtbaren Tage. Eine Befruchtung ist damit möglich.

Kann körperliche Aktivität während der Menstruation schädlich sein?

Erlaubt ist, was dir guttut: Sport ist während der Periode absolut erlaubt – und kann sogar gegen Schmerzen und Krämpfe wirken. Durch die erhöhte Sauerstoffversorgung der Muskeln bei einem Workout kannst du Regelbeschwerden sogar vorbeugen. Regelmässige Trainings sind damit grundsätzlich empfehlenswert. Auch gegen Schwimmen ist nichts einzuwenden.

Wichtig: Verwende dabei einfach einen Tampon oder eine Menstruationstasse und wechsele das Periodenprodukt sofort nach dem Schwimmen aus. So verhinderst du, dass sich Bakterien aus dem Wasser vermehren.

Ist Menstruationsblut unhygienisch?

Dieser Menstruation-Mythos hält sich hartnäckig, wird dabei aber nicht wahrer. Bei Menstruationsblut handelt es sich um ganz normales Blut, das mit Gewebe und Vaginalschleim versetzt ist. Es ist in der Regel weder infektiös noch gefährlich oder beeinflusst deine Körperhygiene.

PMS: Mythos oder Wahrheit?

Nicht nur die Periode selbst, auch das prämenstruelle Syndrom, kurz PMS, ist ein beliebtes Thema in der Gerüchteküche. Schlechte Laune, Lust auf bergeweise Schokolade, Stimmungsschwankungen – Menstruierende sollen in den Tagen vor den Tagen verstärkt unter solchen Phänomen leiden.

Tatsächlich ist PMS kein Mythos: Vielmehr reagiert der Körper auf hormonelle Schwankungen nach dem Eisprung. Die Produktion von Progesteron nimmt zu, die von Östrogen sinkt. Viele Menschen reagieren darauf mit Verstimmungen, Kopfschmerzen, Spannungsgefühlen in der Brust und im Unterleib.

Tipp: Schmerzlindernde Medikamente können Beschwerden mindern, Entspannungsübungen sind eine mögliche Unterstützung, um Stress zu minimieren und Stimmungsschwankungen zu regulieren.