zurück

Intimpflege leicht gemacht: die wichtigsten Tipps

Um unangenehme Gerüche oder sogar Infektionen „da unten“ zu vermeiden, ist regelmässige Intimpflege wichtig. Dabei gilt jedoch die Devise: weniger ist mehr. Zu häufige Intimpflege oder die Verwendung zu aggressiver Pflegemittel kann die natürliche Hautflora im Intimbereich stören und die Gefahr von Infektionen sogar erhöhen. Hier liest du, wie es richtig geht.

Was ist Intimpflege und warum ist sie so wichtig?

Als Intimpflege wird die Körperpflege der Genitalien bezeichnet. Dabei sind die Bereiche Penis, Hodensack, Vulva und Venushügel gemeint. Hier treffen mehrere Körperflüssigkeiten wie Ejakulat, Menstruationsblut, Smegma, Urin und Schweiss aufeinander, sodass bei mangelnder Hygiene schnell unangenehme Gerüche entstehen. Sie bilden ausserdem die potenzielle Grundlage für Infektionen.

Wie oft sollte ich Intimpflege durchführen?

Es reicht, wenn du den Intimbereich im Rahmen deiner täglichen Dusche morgens mit lauwarmem Wasser wäschst. Verzichte dabei auf Duschgel oder ähnliche Pflegemittel. Hast du abends beim Sport stark geschwitzt oder warst sexuell aktiv, kannst du den Intimbereich vor dem Schlafengehen noch einmal mit einem sanften Intimpflegetuch abwischen.

Welche Intimpflege Produkte nutze ich für meine Vulva?

Für die Intimpflege der Vulva gibt es sanfte Pflegelotionen , die ganz auf den sauren pH-Wert der Vulva (äußeres Genital) abgestimmt ist. Die Vagina (inneres Genital) soll ausdrücklich nicht mit Lotionen gewaschen werden, denn dies zerstört ihren natürlich sauren pH-Wert. Dieser beträgt zwischen 3,8 und 4,4, während er bei der normalen Haut um 5,5 liegt. In der Scheidenflora befinden sich nützliche Milchsäurebakterien, die eindringende Krankheitserreger in Schach halten. Über den Ausfluss reinigt sich deine Vagina darum ständig selbst. Übertriebene Intimpflege mit aggressiven oder falschen Mitteln zerstört diese nützlichen Bakterien und der Selbstreinigungseffekt kann nicht mehr stattfinden.
Beachte, dass bei der Intimpflege die Durchführung von vorne nach hinten erfolgt. Wasche also zuerst den Bereich um Venushügel, Klitoris und Vulvalippen und erst danach den After. So verhinderst du, dass Darmbakterien in die Vagina oder die Harnröhre gelangen.

Welche Intimpflege ist für Penis und Hoden sinnvoll?

Die tägliche Intimpflege umfasst die Reinigung von Penis, Hodensack und After. Auch hier gilt: Lauwarmes Wasser und ein sanftes, pH-neutrales, seifenfreies Waschgel reichen vollkommen aus. Wichtig: Beim Waschen auch die Vorhaut sanft zurückziehen und die darunterliegende Haut reinigen. Achte auch darauf den Intimbereich nach dem Waschen zu trocknen, am besten durch sanftes Tupfen anstelle von starkem Rubbeln. So vermeidest du es deine Haut zu stark zu reizen.

Weitere Tipps zur Intimpflege

Das wichtigste Gebot für die Genitalhygiene lautet: Du sollst kein ewiges Verhältnis zu deiner Unterwäsche haben. Wechsele diese täglich und wasche schmutzige Unterwäsche bei mindestens 60° C, um etwaige Keime abzutöten. Empfehlenswert sind Unterhosen aus atmungsaktiver Baumwolle, da diese den Schweiss besser aufnehmen.

  • Wechsele während der Menstruation Tampons, Binden oder Slipeinlagen mindestens alle 4 Stunden, um Geruchs- und Bakterienbildung zu vermeiden.
  • Achte darauf, dass Hosen nicht zu eng sitzen, um einen Wärmestau mit Schweissbildung im Intimbereich zu verhindern.
  • Vermeide in der Umkleide des Schwimmbads oder in der Sauna den direkten Kontakt der Intimregion mit Sitz- und Liegebänken. Leg dir immer ein Handtuch unter.
  • Rasiere den Intimbereich grundsätzlich nur nass mit sanftem Schaum und niemals trocken. Dies reizt die empfindliche Haut und begünstigt Infektionen.

Hast du kleinere Probleme im Intimbereich, kann dir spezielles Intimpflegezubehör helfen. Landen zum Beispiel beim Lachen oder Niesen immer wieder Urintropfen in der Unterhose, stärkst du die Beckenmuskulatur mit speziellen Vaginakugeln. Ist die Scheide trocken und juckt, hilft dir ein spezielles Scheidengel, das du nach der Intimpflege aufträgst. Halten die Symptome jedoch länger an, solltest du deine ärztliche Fachperson aufsuchen, um die Ursachen zu klären.