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Grenzen in einer Beziehung setzen

Entgegen mancher Vorstellungen endet das gegenseitige Kennenlernen in einer Beziehung nicht nach der ersten Datingphase, sondern fängt dann eigentlich erst so richtig an. Im Alltag zeigt sich schnell wie unterschiedlich oder auch ähnlich ihr euch seid. Vielleicht bist du ein richtiger Morgenmensch, doch dein Gegenüber ist eine echte Nachteule. Diese Unterschiede zwischen euch sind ein wichtiger Teil eurer Beziehung, da ihr euch so gegenseitig ergänzen könnt. Doch sie können manchmal zu Streit oder Uneinigkeiten führen. Aber keine Sorge, das ist zwar nicht schön, aber auch ganz normal. Selbst wenn viele Paare auf Social Media einen anderen Eindruck vermitteln. Einige Streitigkeiten lassen sich jedoch vermeiden, indem ihr gesunde Grenzen in eurer Beziehung setzt.

Es kann durchaus schwerfallen, die eigenen Grenzen zu kommunizieren. Vielleicht hast du Angst vor Zurückweisung oder deine*n Partner*in zu verlieren. Doch in Beziehungen Grenzen zu setzten bedeutet nicht starre Regeln zu haben oder eine angespannte Stimmung heraufzubeschwören. Vielmehr geben sie einen Rahmen, in dem ihr euch frei bewegen und ausprobieren kannst.

Welche persönlichen Grenzen gibt es?

Grenzen sind individuell und können von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein. Wir haben dir für das Grenzen setzen in einer Beziehung Beispiele zusammengefasst.

  • Emotional: Jeder Mensch trägt „emotionalen Ballast“ mit sich herum. Das sind Dinge, die du noch nicht verarbeitet hast und über die du vielleicht nur ungern mit anderen sprichst. Auch in deiner Beziehung solltest du deutlich machen, über welche persönlichen Themen du nicht sprechen möchtest.
  • Sexuell: Lass dich niemals unter Druck setzen, Dinge zu tun, für die du noch nicht bereit bist, zum Beispiel das erste Mal . Bestimme für dich selbst, welche Berührungen du magst, oder wann, wo und wie du dich beim Sex am wohlsten fühlst.
  • Kommunikation: Sprich darüber, welche Tonart oder welche Wörter dir nicht gefallen, sodass ihr immer respektvoll und auf Augenhöhe miteinander kommunizieren könnt.
  • Zeitlich: Du selbst bestimmst, wie häufig du deine*n Partner*in sehen möchtest und wann du Zeit für dich selbst brauchst.

So setzt du liebevoll Grenzen in einer Beziehung

Finde zunächst heraus, wo deine eigenen Grenzen liegen. Nur wenn du diese erkannt hast, kannst du sie klar und offen kommunizieren. Das kann in deiner Beziehung zu mehr Nähe, Festigung der Liebe und Stärkung der Kommunikation führen.
Nimm dir Zeit und schreibe auf, was dich beispielsweise stört oder wo dein*e Partner*in schon einmal Grenzen überschritten hat. Suche das Gespräch nicht, wenn du gerade wütend bist, sammele dich kurz und versuche ruhig in das Gespräch zu gehen.
Erkläre nicht nur, wo deine Grenzen in einer Beziehung liegen, sondern auch, warum sie wichtig für dich sind. Achte auf einen respektvollen Ton und formuliere deine Bitten liebevoll und freundlich.


Frage auch dein Gegenüber nach seinen Grenzen. Führt regelmässige offene Gespräche über dieses Thema und versucht die Grenzen des anderen nicht zu bewerten. Dies gelingt meist gut, wenn ihr wenige «Du» Botschaften sendet. Versucht auch in emotionalen Gesprächen immer aus eurer Perspektive «Ich empfinde…» zu sprechen. 

Womöglich werdet ihr immer wieder neue Situationen erleben, in denen ihr eure Grenzen anpassen müsst, denn ihr wachst an euren Erfahrungen und auch eure Liebe und Sexualität entwickeln sich weiter.
Übrigens kannst du nicht nur im persönlichen Umgang, sondern auch Online Grenzen setzen und nach außen kommunizieren, zum Beispiel beim Sexting oder verschicken von intimen Fotos. Solche Nachrichten können für beide Seiten sehr aufregend sein. Lasse dich jedoch nicht unter Druck setzten und versuche auch dein Gegenüber zu Nichts zu drängen. Das Verschicken erotischer Nachrichten und Fotos ist ein großer Vertrauensvorschuss, gelangen sie an die Öffentlichkeit kann das für die betroffene Person schwere Folgen haben. Sei dir also sicher wem du dieses Vertrauen gewährst und gehe ebenso verantwortungsvoll mit Nachrichten oder Bildern um, die du erhältst.

Grenzen in Beziehungen – Checkliste
Zum Schluss geben wir euch fünf Tipps für eine stabile Beziehung mit 

  • Überlege, welche nicht verhandelbaren Grenzen sich daraus für deine Beziehung ergeben. Das kann beispielsweise auch sein, dass du nicht möchtest, dass ihr mit anderen Menschen flirtet .
  • Dir sollte bewusst sein, was du für die Beziehung geben oder tun würdest und was nicht.
  • Setze dich selbst nicht unter Druck, sondern lass dir Zeit, wenn du sie benötigst.
  • Lass dich nicht von deinem Gegenüber ausnutzen und steh für dich selbst ein.
  • Erkenne deine eigenen Bedürfnisse und Werte und lege fest, was dir wirklich wichtig ist.