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Was bedeutet STI und was sind sexuell übertragbare Krankheiten?

Früher und auch heute noch sprechen viele von sexuell übertragbaren Krankheiten. Aus einer Infektion muss aber keine Krankheit werden und viele die sich eine Infektion eingefangen haben entwickeln gar keine Symptome. Es ist also wichtig eine Infektion zu erkennen und sich regelmässig zu testen auch wenn du keine Symptome hast. Wie erkennst du sexuell übertragbare Infektionen und wie kannst du dich vor Ihnen schützen? Hier findest du Informationen zu den am weitesten verbreiteten sexuell übertragbaren Infektionen und Krankheiten. Wir beantworten dir deine Fragen, die du in deinem Umfeld vielleicht niemandem stellen magst.

Was sind die häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten?

Sexuell übertragbare Infektionen, oft zu STI abgekürzt, treten häufiger auf, als du vielleicht denkst. Problematisch ist, dass eine Infektion bei vielen Menschen symptomlos verläuft (z.B. bei HPV-Viren). Sie geben den Erreger dann bei sexuellen Kontakten unwissentlich an andere weiter. Darum ist es wichtig, dass du dich bei einem Verdacht bei einer ärztlichen Fachperson oder auf einer Beratungsstelle /Checkpoint meldest. So wirst du rasch behandelt, denn die meisten STIs sind heil- oder behandelbar.

Hier sind die fünf in der Schweiz am häufigsten auftretenden Geschlechtskrankheiten:

Name STI Erreger Übertragungsweg Hauptsymptome Behandlung
Chlamydien Bakterien Ungeschützter umschliessender Sex (vaginal oder anal), Oralsex, Fingern etc. Eitriger Ausfluss aus der Vagina oder dem Penis, Schmerzen beim Wasserlassen und beim Sex etc. Chlamydien sind mit Antibiotika gut behandelbar und heilbar.

Gonorrhoe (umgangsspr. Tripper)

Bakterien

Ungeschützter umschliessender Sex (vaginal oder anal), Oralsex, Fingern etc.

Eitriger Ausfluss aus dem Penis oder der Vagina, Schmierblutungen aus der Vagina, Schmerzen beim Pinkeln etc.

Ein Tripper kann mit Antibiotika gut behandelt werden.

Syphilis

Bakterien

Ungeschützter umschliessender Sex (vaginal oder anal), Oralsex, Fingern etc.

Kleine Geschwürbildung an Penis, Vagina oder Mund, Schwellungen der Lymphknoten, Fieber, Kopfschmerzen etc.

Syphilis ist mit Antibiotika gut behandel- und heilbar.

HPV (auch Feigwarzen)

Viren

Ungeschützter umschliessender Sex (vaginal oder anal), Oralsex, Fingern etc.

Kleine spitze Warzen an Penisvorhaut, Vulvalippen, Vagina, Damm oder Anus, Ekzeme im Analbereich.

Wichtig: Einige Typen dieses Virus können Krebsvorstufen oder Krebs an Vagina, Gebärmutterhals, Penis oder Anus verursachen.

Gegen die Viren selbst gibt es kein Medikament (häufiges Testen ist umso wichtiger). Zusätzlich kannst du dich vor deinen ersten sexuellen Aktivitäten gegen die HPV-Viren impfen lassen. Wenn Warzen auftreten, können sie mit Cremes, Verätzungsmethoden oder operativ behandelt werden.

HIV

Viren

Ungeschützter umschliessender Sex (vaginal oder anal), ausserdem: Übertragung übers Blut (z.B. beim gemeinsamen Nutzen von Spritzen)

Grippeähnliche Symptome, allgemeine Schwächung des Immunsystems

HIV ist mittlerweile mit Medikamenten gut behandelbar. Die Medikamente unterdrücken die Vermehrung der Viren im Körper und verhindern so, dass die AIDS-Krankheit ausbricht. Auch HI-positive Menschen können heute gut und lange leben.

HSV (Herpes simplex)

Viren

Ungeschützter umschliessender Sex (vaginal oder anal), Oralsex, Fingern, Küssen etc.

Bläschen an der Lippe oder im Genitalbereich, Fieber, Schwellung der Lymphknoten etc.

Virushemmende Cremes an den befallenen Stellen können die Ausbreitung der Krankheit verhindern.

Daneben gibt es noch weitere sexuell übertragbare Infektionskrankheiten wie Mykosen, das sind vaginale Infektionen , die durch den Pilz Candida verursacht werden, Hepatitis (Leberentzündungen) und Genitalherpes.

Ist eine Infektion mit sexuell übertragbaren Krankheiten oral möglich?

Das Risiko ist zwar geringer als bei anderen Sex-Formen wie vaginalem oder analem Sex, doch es ist vorhanden. Darum solltest du auch bei Oralsex nicht auf ein Kondom verzichten oder Lecktücher verwenden.

Kann ich mir sexuell übertragbare Krankheiten trotz Penis- oder Vaginalkondom einhandeln?

Einer Studie zufolge schützen Kondome zu 90 Prozent vor HIV, aber nur zu 60 Prozent vor anderen sexuell übertragbaren Krankheiten. Dies liegt daran, dass das HI-Virus nur in Körperflüssigkeiten enthalten ist und das Kondom gut vor dem direkten Kontakt mit den Sekreten der anderen Person schützt. Bakterien wie Chlamydien und Humane Papillomaviren befinden sich jedoch auf den Schleimhäuten und können durch Haut-zu-Haut-Kontakt übertragen werden, zum Beispiel beim Fingern oder beim intensiven Knutschen. Du kannst sogar eine Schmierinfektion riskieren, wenn zwei oder mehr Personen Sextoys gemeinsam nutzen.

Wo kann ich mich auf sexuell übertragbare Infektionen testen lassen?

Bemerkst du an dir Symptome, die auf eine sexuell übertragbare Krankheit hindeuten, solltest du eine Arztpraxis deines Vertrauens aufsuchen. Dies kann dein*e Hausarzt*ärztin sein, die oder der dich bei Bedarf an einen Spezialist*innen verweisen oder dir eine gynäkologische oder urologische Praxis empfehlen. Alternativ kannst du dich auch an eine anonyme Test- und Beratungsstelle in deinem Kanton wenden. Hier findest du eine Liste mit Beratungsstellen .

Wie werden sexuell übertragbare Krankheiten behandelt?

Nachdem eine medizinische Fachperson den Krankheitserreger eindeutig identifiziert hat, wirst du entsprechende Medikamente erhalten. Bei bakteriellen Infektionen bekommst du Antibiotika, bei viralen Infektionen ein antivirales Mittel.

Wichtig: Auch wenn es dir schwerfällt, solltest du alle Menschen, mit denen du in den letzten Monaten sexuelle Kontakte hattest, über die Infektion informieren. So können sie sich ebenfalls testen lassen, um eine symptomlose Infektion aufzudecken und sich behandeln zu lassen. Der beste Schutz für die Zukunft sind Verhütungsmittel wie Penis- oder Vaginalkondome sowie Lecktücher für den Oralsex.

Richte dich beim Thema STIs am besten immer an diesen „Dreisatz“:

Schützen (mit Kondomen verhüten) – testen (am besten regelmässig, wenn du sexuell aktiv bist) – sprechen (informiere deine Sexualpartner*innen rechtzeitig, wenn du positiv auf eine STI getestet wurdest).